Seit 2020 erfolgt die Abstammungskontrolle anhand der sogenannten SNP-Typisierung. Dabei fallen zusätzlich Ergebnisse zur genetischen Ausstattung eines Tieres an, wie z.B. dem Hornstatus oder dem Alpha-S1-Kasein. Diese wurden bis anhin der Züchterschaft kostenlos als Zusatzinformation zur Verfügung gestellt.
Die Produktion des bisher genutzten SNP-Chip der Version 2 wurde eingestellt und durch die Version 3 ersetzt, weshalb es unumgänglich war, im Herbst 2024 auf die neue Version umzusteigen. Wie sich herausgestellt hat, wird auf diesem SNP-Chip eine Stelle im Erbgut nicht mehr ausgewertet, weil diese die Qualitätsanforderungen des Chip-Herstellers (Illumina) nicht erfüllt. Der fehlende genetische Marker ist relevant für die Herleitung des Alpha-S1-Kaseins. Folglich können keine Angaben mehr zum Alpha-S1-Kasein-Genotyp mehr gemacht werden. Der SZZV nahm Kontakt auf zu den beteiligten Organisationen und erläuterte mit Nachdruck, wie wichtig die Informationen für die Züchterschaft und den Verband sind. Nach mehreren bilateralen Gesprächen mit den betreffenden Institutionen wurde eine gemeinsame Besprechung organisiert, um nach Möglichkeiten zu suchen, den Kasein-Genotyp weiterhin zu ermitteln. Trotz allen Bemühungen war es leider nicht möglich, eine kurz- bis mittelfristige Lösung im bezahlbaren Rahmen zu finden. Es bleibt zu hoffen, dass die Auswertung des Alpha-S1-Kaseins mit einer künftigen Chip-Version wieder möglich sein wird. Die weiteren genetischen Marker werden wie gewohnt beim Tier hinterlegt, sofern die Qualität der Probe ausreichend ist für die Auswertung.
Gezüchtet werden kann nur, was erblich ist. Umso wichtiger ist für Sie deshalb zu wissen, welche genetischen Veranlagungen Ihre Ziegen mit sich bringen. Aufschluss darüber geben die genetischen Marker, welche mit Hilfe der SNP-Typisierung ermittelt werden können.
Als Herdebuchmitglied profitieren Sie nicht nur von den Typisierungsresultaten der Böcke, welche routinemässig bei deren erster Punktierung getestet werden. Sie haben zusätzlich die Möglichkeit Ihre eigenen Ziegen untersuchen zu lassen. Denn die besten und effizientesten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn nicht nur die Fütterung und Haltung optimiert und auf den Betrieb abgestimmt sind, sondern auch die Genetik!
Bereits als Gitzi können Tiere SNP-typisiert und deren Informationen genutzt werden. So lassen sich beispielsweise Unterschiede zwischen Geschwistern ausfindig machen, welche bei deren Selektion weiterhelfen können.
Die zurzeit ausgewerteten genetischen Marker liefern Ihnen folgende Informationen:
Alpha-S1-Kasein: Dieses Kasein hat bei Ziegen den grössten Einfluss auf den Eiweissgehalt der Milch und damit auch auf die Verkäsungseigenschaften und die Käseausbeute.
DGAT1: Die DGAT1-Mutation führt zu einem tieferen Fettgehalt in der Milch.
Hornstatus: Der Hornstatus gibt Auskunft, ob ein Tier genetisch hornlos ist oder nicht. Aufgrund des Genotyps lassen sich auch rein- und mischerbige Tiere unterscheiden.
Scrapie-Resistenz: Für den Export in die EU kommen nur Tiere in Frage, welche eine genetische Resistenz gegen die Traberkrankheit (Scrapie) aufweisen.
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